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13: Dialyse

Dialyse

Wenn die Nieren nicht mehr ausreichend arbeiten, werden die Betroffenen dialysepflichtig. Die Dialysebehandlung muss dann eingesetzt werden, um auf künstlichem Wege Abfallprodukte und überschüssiges Wasser aus dem Blut zu filtern. Diese Methode kommt nur bei Personen mit Nierenversagen zum Einsatz und zählt zu der lebensrettenden Nierenersatztherapie.

Wie hilft die Dialysebehandlung Menschen mit einem Nierenversagen?

Das Dialysegerät hilft dem Körper, indem es die Aufgaben der ausgefallenen Nieren übernimmt. Dazu zählt Folgendes:

  • Die Reinigung des Blutes durch die Entfernung von Abfallprodukten wie z.B. Kreatinin und Harnstoff.
  • Das Entfernen überschüssiger Flüssigkeiten aus dem Körper, sodass eine konstante Wassermenge im Körper erhalten bleibt.
  • Das Ausgleichen von Unregelmäßigkeiten im Salz- und Säurehaushalt. Dennoch kann die Dialyse nicht alle Funktionen der gesunden Nieren übernehmen. Beispielsweise ist die Filtermaschine nicht in der Lage, den Hämoglobingehalt aufrecht zu erhalten, da sie kein Erythropoetin produzieren kann. Auch kann sie nicht die Stabilität der Knochen gewährleisten, da das Dialysegerät nicht zur Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form fähig ist.
Die Dialyse ist eine schnelle und wirksame Behandlungsmethode, die bei Patienten mit schwerem Nierenversagen zum Einsatz kommt.

Wann kommt die Dialyse zum Einsatz?

Im Endstadium der chronischen Nierenkrankheit, wenn die Nierenfunktion nur noch 10-15% beträgt, sind die Nieren nicht mehr in der Lage, Abfallstoffe und überschüssige Flüssigkeiten aus dem Körper zu filtern. Infolgedessen treten Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Kurzatmigkeit und verstärkte Wassereinlagerungen auf. In diesem Stadium reagiert der Körper auch nicht mehr ausreichend auf die medikamentöse Behandlung, sodass der Patient in diesem Augenblick dialysepflichtig wird. Allgemein gilt, dass die Dialysepflicht beginnt, wenn ein Kreatininwert von 8,0mg/dl im Blut ermittelt wird.

Trägt der Einsatz der Dialyse zur Heilung der chronischen Niereninsuffizienz bei?

Nein. Die Dialyse kann nicht zur Heilung beitragen, weil es sich bei der chronischen Niereninsuffizienz um eine nicht heilbare Krankheit handelt. Patienten, die das Endstadium der Nierenkrankheit erreicht haben, benötigen lebenslänglich eine Dialysebehandlung, solange sie keine neue Niere transplantiert bekommen. Somit trägt die Dialyse zur Lebenserhaltung bei. Auch Patienten mit einer akuten Niereninsuffizienz werden für eine kurze Zeit dialysepflichtig. In diesem Fall findet diese Behandlungsmethode aber nur solange Anwendung, bis sich die Nieren wieder erholt haben.

Welche Formen der Dialyse gibt es?

Man unterscheidet hauptsächlich zwischen zwei Formen der Dialyse: die Hämodialyse und die Peritonealdialyse.

Hämodialyse: Diese Form der Dialysebehandlung wird am Häufigsten bei Patienten im Terminalstadium angewandt. Hierbei werden Abfallprodukte und überschüssiges Wasser aus dem Blut über ein Dialysegerät, was sich außerhalb des Körpers des Patienten befindet, herausgefiltert.

Die Dialysebehandlung kann das Nierenversagen nicht heilen. Aber sie hilft den Patienten trotz ihrer Erkrankung ein würdiges Leben zu führen.

Peritonealdialyse: Die sogenannte Bauchfelldialyse ist auch eine sehr effektive Behandlungsvariante, die im Endstadium des Nierenversagens Anwendung findet. Bevor die Dialysebehandlung beginnen kann, wird dem Patienten ein Katheter, also eine Art weicher Schlauch, in die Bauchhöhle operativ eingepflanzt. Über diesen Katheter wird dann eine Dialyselösung in den Bauchraum gefüllt, die letztendlich die Abfallprodukte und überschüssige Flüssigkeiten aus dem Körper aufnimmt. Mehrfach am Tag muss die mit Abfallprodukten angereicherte Dialyselösung durch frische ausgetauscht werden.Die Peritonealdialyse wird zu Hause durchgeführt. In der Regel ist hierfür keine zusätzliche Maschine notwendig.

Wonach entscheidet man, welche Dialyseform Anwendung findet?

Die Hämodialyse und die Peritonealdialyse sind beide effektive Maßnahmen, die bei einem Nierenversagen zum Einsatz kommen können. Nachdem die jeweiligen Vor- und Nachteile diskutiert worden sind, entscheiden die Patienten gemeinsam mit ihren Familienangehörigen und ihrem Nephrologen, welche Form der Dialyse angewendet werden soll. Die bedeutendsten Faktoren, die Einfluss auf die Entscheidung nehmen, sind die Kosten des jeweiligen Verfahrens, das Alter und die Vorerkrankungen des Patienten, sein Bildungsstand, sein Lebensstil und auch der Wohnort in Bezug auf die Entfernung des nächst gelegenen Krankenhauses, in welchem eine Hämodialyse durchgeführt werden kann. Beispielsweise entscheidet sich in Deutschland die Mehrheit der Patienten für die Hämodialyse aufgrund der leichten Verfügbarkeit.

Müssen Dialysepatienten auf ihre Ernährung achten?

Ja. Ähnlich wie in den vorherigen Stadien der chronischen Niereninsuffizienz gelten für dialysepflichtige Patienten allgemeine Ernährungsempfehlungen. Dazu zählt z.B. eine eingeschränkte Salz-, Kalium-, Phosphor- und Flüssigkeitsaufnahme. Mit Beginn des Dialyseeinsatzes ändern sich jedoch auch teilweise die Ernährungsempfehlungen. Den Patienten wird nun geraten, sich eiweißreich zu ernähren und darauf zu achten, dass sie am Tag ausreichend Kalorien und wasserlösliche Vitamine sowie Mineralien zu sich nehmen.

Was versteht man unter dem sogenannten „Trockengewicht”?

Patienten und Nephrologen verwenden dieses Wort routinemäßig. Aber was bedeutet es eigentlich? Der Begriff wird definiert als „das Gewicht eines Patienten, nachdem überschüssige Flüssigkeiten durch die Dialyse entfernt worden sind”. Das Trockengewicht muss von Zeit zu Zeit bestimmt werden, um Gewichtsschwankungen bei den Patienten feststellen zu können.

Auch nach dem Beginn der Dialyse gibt es Ernährungseinschränkungen, die es zu beachten gilt.

Hämodialyse

Die Hämodialyse ist die bevorzugte Methode, die bei der Behandlung von Nierenversagen Anwendung findet. Hierbei wird das Blut mithilfe eines Dialysegeräts und einem Dialysator gereinigt.

Wie funktioniert die Hämodialyse?

In der Regel wird die Hämodialyse in Dialysezentren unter der Aufsicht von Ärzten und speziell geschultem Pflegepersonal durchgeführt.

  • Das Dialysegerät pumpt über ein Schlauchsystem etwa 300 ml Blut pro Minute aus dem Körper in den Dialysator. Zusätzlich wird Heparin in das System gegeben, um die Gerinnung des Blutes zu verhindern.
  • Der Dialysator wird auch als „künstliche Niere” bezeichnet und stellt das Herzstück des Dialysegeräts dar. Er ist ein Filter, der die Abfallprodukte und das überschüssige Wasser aus dem Blut filtern kann. Der Dialysator kann das Blut aber nur mit der Hilfe einer speziellen Flüssigkeit, dem Dialysat, reinigen. Diese wird vom Dialysegerät ständig durch den Dialysator gespült.
  • Nachdem das Blut gereinigt worden ist, wird es von der Maschine über ein Schlauchsystem wieder in den Körper zurücktransportiert.
  • Die Hämodialyse wird in der Regel dreimal die Woche durchgeführt und dauert jeweils mindestens vier Stunden.
Das Körpergewicht nach Flüssigkeitsentzug nennt man Trockengewicht.

Zentraler Venenkatheter

Wie wird das Blut während der Hämodialyse aus dem Körper gewonnen und am Ende wieder in den Körper übergeführt?

Die drei typischen Verfahren für Gefäßzugänge bei der Hämodialyse sind zentrale Venenkatheter, arteriovenöse Fisteln (Shunt) und Gefäßprothesen.

1. Zentraler Venenkatheter

  • Um die Behandlung mit der Hämodialyse umgehend beginnen zu können, werden am häufigsten zentrale Venenkatheter gelegt.
  • Diese Form des Gefäßzugangs ist ideal für den vorübergehenden Einsatz bis ein Shunt oder eine Gefäßprothese gelegt worden ist.
  • Für die Hämodialyse wird ein Katheter in eine große Vene des Halses, des Beins oder der Leiste eingeführt. Vorzugsweise wählt man die Vena jugularis interna („innere Halsvene”), die Schlüsselbeinvene (Vena subclavia) oder die Oberschenkelvenen. Über solch einen Katheter fließen dann mehr als 300 ml Blut pro Minute aus dem Körper in das Dialysegerät.
  • Ein solcher Dialysekatheter besteht aus zwei elastischen, hohlen Röhrchen. Durch das Lumen des einen Röhrchens wird Blut aus dem Körper in den dialytischen Kreislauf geleitet, während durch das andere Röhrchen das gereinigte Blut aus dem Dialysegerät wieder zurück in den Körper fließt.
  • Die Venenkatheter werden nur vorrübergehend genutzt, um Infektionen oder die Gerinnung des Blutes zu vermeiden.
  • Man unterscheidet zwischen zwei Formen des Katheters: getunnelte Katheter können über Monate hinweg benutzt werden, während die nicht getunnelten Katheter nur für einige Wochen zu gebrauchen sind.
Die Pflege des Shunts ist sehr wichtig, denn ohne den Shunt ist die Hämodialyse nicht möglich.

AV-Fistel

2. AV-Fistel

  • Am häufigsten legt man eine AV-Fistel bzw. einen sogenannten arteriovenösen Shunt um einen langfristigen Gefäßzugang für die Hämodialyse zu gewinnen. Die Vorteile eines Shunts sind seine „Langlebigkeit” sowie das verminderte Infektions- und Gerinnungsrisiko.
  • Bei der Herstellung einer AV-Fistel wird eine Arterie mit einer Vene während eines chirurgischen Eingriffs verbunden. In den meisten Fällen legt man einen Shunt am Unterarm nahe dem Handgelenk zwischen der Arteria radialis und der Vena cephalica.
  • Von der Arterie ausgehend tritt dann viel Blut mit großem Druck in die Vene ein. Infolgedessen weitet sich die Vene nach einigen Wochen oder Monaten und kann mehr Blut transportieren. Hierbei handelt es sich jedoch um einen Reifungsprozess, sodass ein Shunt nicht umgehend nach seiner Herstellung für die Hämodialyse genutzt werden kann.
  • Für die Dialysebehandlung werden dann zwei großkalibrige Nadeln, die über ein Schlauchsystem mit dem Dialysegerät verbunden sind, in die AV-Fistel eingeführt. Über die eine wird das Blut aus dem Körper zum Dialysator geführt, während das gereinigte Blut über die andere Nadel zurück in den Körper läuft.
  • Ein Shunt kann über mehrere Jahre bestehen bleiben, wenn er gut gepflegt wird. Trotz der AV-Fistel am Unterarm, können die Patienten ihren täglichen Aktivitäten nachgehen.

Warum muss eine AV-Fistel besonders gut gepflegt werden?

  • Das Leben einer Person, die sich im Endstadium der chronischen Nierenkrankheit befindet, hängt von der regelmäßig durchgeführten Hämodialyse ab. Nur über den Shunt kann genügend Blut für die Dialysebehandlung gewonnen werden. Somit stellt die AV-Fistel eine Art Lebensader für den Patienten dar. Letztendlich kann lediglich eine sorgfältige Pflege die langzeitige Beständigkeit des Shunts garantieren.
  • Durch einen Shunt fließt viel Blut mit hohem Druck in die Vene. Unbeabsichtigte Verletzungen solcher geweiteten Venen können zu starken Blutungen führen. Ein plötzlicher Verlust großer Blutmengen kann jedoch lebensbedrohlich werden. Aus diesem Grund ist besondere Sorgfalt für die Pflege des Shunts obligatorisch.

Pflegemaßnahmen für den Shunt

Eine sorgfältige und regelmäßig durchgeführte Pflege der AV-Fistel gewährleistet eine ausreichende Blutzufuhr über viele Jahre hinweg. Wichtige Vorsichtsmaßnahmen, die dazu beitragen, dass der Shunt lange funktionsfähig bleibt, sind:

Infektion vermeiden

Die Stelle des Shunts muss sauber gehalten werden, indem der Gefäßzugang am Arm täglich und vor jeder Dialysebehandlung gereinigt wird.

Schutz des Shunts

  • Der Gefäßzugang darf nur für die Hämodialyse verwendet werden. An dem Arm mit der AV-Fistel sollen keine anderen Injektionen und Blutentnahmen erfolgen. Auch die Blutdruckmessung muss am gegenüberliegenden Arm durchgeführt werden.
  • Verletzungen des Shunts sollten, soweit es möglich ist, vermieden werden. Schmuck und Armbanduhren sollten nicht am Shuntarm getragen werden. Auch auf Kleidung mit engen Ärmeln sollte verzichtet werden. Eine unbeabsichtigte Verletzung des Shunts kann zu einer starken Blutung führen, die lebensbedrohlich werden kann. Um die Blutung zu kontrollieren, übt man mit der Hand des unverletzten Arms Druck auf die Wunde aus. Wenn möglich, sollte dann ein Druckverband angelegt werden. Im Anschluss sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Es ist wichtig, dass man die Blutung stillt, bevor man ein Krankenhaus aufsucht, um einen übermäßigen Blutverlust zu vermeiden.
  • Außerdem sollte das Heben schwerer Gegenstände mit dem betroffenen Arm vermieden werden. Allgemein sollte jegliche Handlung, die Druck auf den Shuntarm ausübt, umgangen werden. Beispielsweise sollte auch nicht auf diesem Arm geschlafen werden.
Um eine ausreichende Blutzufuhr und eine effektive Hämodialyse langfristig zu sichern, ist eine sorgfältige Behandlung des Shunts sehr wichtig.

Die Funktionsfähigkeit des Shunts muss überprüft werden

  • Der Blutfluss durch den Shunt sollte dreimal täglich (vor dem Frühstück, Mittag und Abendbrot) kontrolliert werden. Legt man einen Finger auf den Shunt, spürt man ein leichtes vibrieren, das auch als ein Schwirren bezeichnet wird. Ist dieses Vibrationsgefühl nicht zu spüren, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Desto früher ein Shuntversagen entdeckt und der Pfropf aus geronnenem Blut aufgelöst oder entfernt wird, umso eher kann dieser arteriovenöse Zugang gerettet und somit weiter genutzt werden.
  • Auch ein zu niedriger Blutdruck kann zu einem Shuntversagen führen. Folglich sollte diese Problematik vermieden bzw. behandelt werden.

Regelmäßige Bewegung

  • Regelmäßige Bewegung kann die „Reifung” der AV-Fistel nach der Operation fördern. Selbst nach dem Beginn der Hämodialyse trägt die regelmäßige Bewegung des Arms dazu bei, den Shunt zu stabilisieren.

Die Gefäßprothese

  • Die arteriovenöse Gefäßprothese stellt eine weitere Form des langfristigen Dialysezugangs dar. Diese Methode findet Anwendung, wenn die Patienten an beiden Armen keine verwendbaren Eigengefäße haben oder aber das Legen eines Shunts gescheitert ist.
Wenn andere Methoden des Gefäßzugangs nicht möglich sind, kommt ein Schlauchimplantat in Frage.
  • Während eines chirurgischen Eingriffs wird eine Arterie über ein kurzes Kunststoffgefäß mit einer Vene verbunden. Dabei wird die Gefäßprothese direkt unter der Haut implantiert. Während der Dialysebehandlung werden dann die Nadeln in das Kunststoffgefäß eingeführt.
  • Vergleicht man einen Shunt mit einer Gefäßprothese, ist festzuhalten, dass die Kunststoffgefäße ein erhöhtes Risiko für Infektionen und Blutgerinnung mit sich bringen. Infolgedessen können sie in der Regel nicht so lange genutzt werden, wie die AV-Fistel.

Welche Funktionen übernimmt das Dialysegerät?

  • Das Dialysegerät pumpt das Blut aus dem Körper in den Dialysator, wo die Blutreinigung stattfindet. Gleichzeitig überwacht es aber auch den kontinuierlichen Blutfluss.
  • In der Maschine befindet sich eine spezielle Lösung, die als Dialysat bezeichnet wird. Diese wird zum Dialysator geleitet, wo das Blut gefiltert wird. Das Gerät misst die im Blut enthaltene Menge an Elektrolyte, die Temperatur, das gewonnene Blutvolumen und den Druck sehr genau und passt dann die Menge der benötigten Dialysierflüssigkeit den Bedürfnissen des Patienten genau an. Das Dialysat bindet die Abfallprodukte und überschüssiges Flüssigkeiten und entfernt sie somit über den Dialysator aus dem Körper.
  • Das Dialysegerät besitzt verschiedene Überwachungsfunktionen zur Sicherheit des Patienten. Beispielsweise kann das Gerät einen Blutaustritt aus dem System oder das Vorhandensein von Luftbläschen im Blutkreislauf feststellen.
  • Die Dialysegeräte besitzen spezielle Alarmsysteme und eine Anzeige, auf der verschiedene Parameter abzulesen sind. Damit bieten diese Maschinen einen hohen Grad an Genauigkeit und Sicherheit.
Bei der Hämodialyse wird das Blut mithilfe des Dialysators und dem Dialysat gefiltert, wodurch Elektrolyte, Flüssigkeiten sowie der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht gehalten werden.

Der Aufbau des Dialysators

 
  • Bei einer Hämodialyse nimmt der Dialysator die Rolle einer künstlichen Niere ein und filtert das Blut.
  • Ein Dialysator ist ein etwa 20 cm langer und 5 cm breiter durchsichtiger Plastikzylinder, der aus sehr vielen Hohlfaserbündeln besteht, in denen halbdurchlässige (semipermeable) Membranen eingelassen sind.
  • In den parallel angeordneten Hohlfasern strömt das Blut, durchläuft die Filtermembranen und tritt nach der Blutreinigung am anderen Ende wieder aus. Hierbei handelt es sich um den Blutkreislauf.
  • Der Außenraum der kapillarartig aufgebauten Hohlfaserbündel wird vom Dialysat umspült, welches in die entgegengesetzte Richtung des Blutes fließt (Dialysatkreislauf).

Der Ablauf einer Hämodialyse

  • Jede Minute strömen im Dialysator kontinuierlich 300 ml Blut sowie 600 ml Dialysat in jeweils entgegengesetzte Richtungen. Die semipermeablen Membranen der Hohlfaserbündel trennen den Blut- und Dialysatkreislauf voneinander. Diese Trennung ermöglicht die Beseitigung der Abfallprodukte und überschüssiger Flüssigkeiten aus dem Blut ins Dialysekompartiment.
  • Nach dem Filterprozess treten das Blut sowie die Dialysierflüssigkeit mit den ausscheidungspflichtigen Substanzen und der überschüssigen Flüssigkeit am jeweils anderen Ende des Dialysators aus. Das gereinigte Blut wird wieder in den Körper übergeführt.

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  • Während der Hämodialyse wird die gesamte Blutmenge des Körpers zwölf Mal gefiltert. Die Dialysebehandlung dauert vier Stunden. Nach der Therapie sind der Harnstoff- und der Kreatininwert wieder deutlich gesunken, das überschüssige Wasser ist aus dem Körper entfernt worden und Schwankungen im Elektrolythaushalt sind korrigiert.

Was ist ein Dialysat und welche Funktionen übernimmt es während der Hämodialyse?

  • Das Dialysat ist eine spezielle Flüssigkeit, die während der Hämodialyse Verwendung findet, um Abfallprodukte und überschüssiges Wasser aus dem Blut zu entfernen.
  • Die Zusammensetzung des Dialysats ähnelt der extrazellulären Flüssigkeit und enthält Elektrolyte, Mineralien und Bicarbonat. In Abhängigkeit von den Bedürfnissen des Patienten, kann die Dialysatzusammensetzung angepasst werden.
  • In Vorbereitung auf die Dialysebehandlung mischt das Dialysegerät gereinigtes Wasser mit dem Dialysat.
  • Zuvor muss jedoch normales Wasser durch eine Reihe unterschiedlicher Prozesse gefiltert werden. Zu den verschiedenen Aufbereitungsmaßnahmen zählen der Sandfilter, der Wasserenthärter, die Umkehrosmose, die Entionisierung usw.
  • Das hochwertig gereinigte Wasser ist frei von Staubpartikeln, chemischen Fremdstoffen, Mineralien, Bakterien und Endotoxinen. Dies ist gleichzeitig auch die Voraussetzung, um die Sicherheit des Patienten gewährleisten zu können. So kommt dieser bei jeder Dialysebehandlung mit 150 Liter Wasser in Kontakt.
  • Um die Dialysepatienten vor verunreinigtem Wasser zu schützen, ist eine ständige Überwachung der Wasserqualität unerlässlich.

Wo wird die Hämodialyse durchgeführt?

Die Dialysebehandlung wird in der Regel in einem Krankenhaus oder einem Dialysezentrum unter der Aufsicht von geschultem Personal und einem Arzt durchgeführt. Bei einigen Patienten kann die Hämodialyse auch zu Hause erfolgen. Dies ist jedoch nur bei Patienten möglich, die sich in einem stabilen Zustand befinden. Die Betroffenen müssen geschult werden und brauchen die Unterstützung von Familienangehörigen. Außerdem muss ausreichend Platz für die Durchführung der Hämodialyse gegeben sein.

Ist die Hämodialyse schmerzhaft?

Bis auf den Nadeleinstich zu Beginn der Behandlung ist die Hämodialyse nicht schmerzhaft.

Hochaufgereinigtes Wasser ist für eine sichere Dialyse unabdingbar.

Was kann der Patient während der Dialysebehandlung machen?

Die Patienten kommen in der Regel für die Hämodialyse ins Krankenhaus und können nach der Behandlung wieder nach Hause zurückkehren. Die meisten Patienten nutzen die vier Stunden, die die Dialyse dauert, um zu ruhen oder zu schlafen, zum Lesen, Musik hören oder Fernsehen. Während der Behandlung nehmen die Betroffenen auch gerne einen kleinen Snack und Getränke zu sich.

Welche Probleme treten häufig während der Hämodialyse auf?

Oft klagen die Patienten über Kopfschmerzen, Schwäche, Muskelkrämpfe, Übelkeit oder müssen sich übergeben. Häufig ist auch ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) festzustellen.

Welche Vor-und Nachteile hat die Hämodialyse?
Vorteile:

  • Die Hämodialyse erfolgt nur in Anwesenheit von geschultem Personal, sodass es sich hierbei um eine sichere Behandlungsmethode handelt, die auch für den Patienten weniger stressig ist.
  • Die Hämodialyse stellt eine schnelle und effiziente Behandlungsmöglichkeit dar. Verglichen mit der Peritonealdialyse bedarf ihre Durchführung weniger Zeit.
  • Ein Dialysezentrum stellt einen Treffpunkt für Patienten mit ähnlichen Problemen dar. Diese Treffen können die vom Patienten empfundenen Belastungen im Rahmen der Dialysebehandlung verringern und die Betroffenen können die Gesellschaft der anderen Patienten genießen.
  • Da die Hämodialyse lediglich an drei Tagen die Woche durchgeführt werden muss, haben die Patienten auch mehr Freiheiten.
  • Das Infektionsrisiko bei einer Hämodialyse ist geringer.
  • In der Regel ist die Hämodialyse auch kostengünstiger als die Peritonealdialyse.
Die bedeutendsten Vorteile der Hämodialyse sind ihre Sicherheit, Effizienz und der Komfort der Patienten während der Behandlung.

Nachteile:

  • Der Anfahrtsweg zum Dialysezentrum ist oftmals umständlich und nimmt viel Zeit in Anspruch, vor allem wenn dieses weit entfernt vom Heimatort des Patienten liegt.
  • Bei einer Hämodialyse muss ein fester Zeitplan befolgt werden. Folglich muss der Patient sein Leben nach den Dialysesitzungen richten.
  • Der Nadeleinstich zu Beginn der Dialysebehandlung kann als schmerzhaft empfunden werden.
  • Die Patienten, die sich für die Hämodialyse entschieden haben, besitzen ernährungstechnisch weniger Freiheiten. Sie müssen sich mit Einschränkungen in der Flüssigkeits-, Salz-, Kalium- und Phosphoraufnahme arrangieren.
  • Das Risiko für eine Hepatitis-Infektion ist erhöht.

Gebote und Verbote für die Hämodialyse-Patienten

  • Patienten, die sich im Endstadium der chronischen Nierenkrankheit befinden und somit dialysepflichtig sind, müssen dreimal die Woche ein Dialysezentrum aufsuchen. Eine regelmäßig durchgeführte Dialysebehandlung ist unumgänglich, wenn langfristig die Gesundheit des Betroffenen erhalten werden soll. Wird die Hämodialyse aber unregelmäßig und unzureichend durchgeführt, kann sich dies schädlich auf die Gesundheit des Patienten auswirken und in einigen Fällen auch tödlich enden.
  • Liegt keine Urinproduktion mehr vor sind Einschränkungen in der Flüssigkeits- und Salzaufnahme unumgänglich, um das Gewicht zwischen zwei Dialysebehandlungen kontrollieren zu können. Des Weiteren muss auf kalium- und phosphorreiche Nahrungsmittel verzichtet werden. Dafür muss aber die Eiweißaufnahme wieder erhöht werden.
Ein entscheidender Nachteil der Hämodialyse ist die Pflicht, dreimal pro Woche in ein Krankenhaus zu fahren, um die Dialysebehandlung durchführen zu lassen.

  • Unterernährung ist ein Problem, das unter den Dialysepatienten weit verbreitet ist und negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand hat. Eine unzureichende Eiweißaufnahme und der ständige Eiweißverlust während der Dialysebehandlung führen in der Regel zu einer Mangelernährung. Aus diesem Grund wird den Dialysepatienten eine eiweiß- und kalorienreiche Ernährung empfohlen.
  • Dialysepflichtige Patienten sollten zusätzlich wasserlösliche Vitaminpräparate (vor allem Vitamin B und C) einnehmen. Hierbei muss jedoch darauf geachtet werden, dass nicht die rezeptfreien Multivitamintabletten gekauft werden sollten. Die Ursache liegt in ihrer Zusammensetzung. Diese Multivitamintabletten enthalten in der Regel nicht alle benötigen Vitamine bzw. sind die vorhandenen Vitamine nicht an die Bedürfnisse der Dialysepatienten angepasst, da sie u.a. auch Vitamin A, E, K und andere Mineralien enthalten, die schädlich für die Patienten sind.
  • Auch eine zusätzliche Gabe von Kalzium und Vitamin D kann nötig werden, jeweils abhängig vom Kalzium-, Phosphor- und Parathormonspiegel.
  • Des Weiteren sollten empfohlene Lebensstiländerungen befolgt werden. Dazu zählen beispielsweise die Beendigung des Rauchens, das Beibehalten eines gesunden Gewichts, die regelmäßige Bewegung sowie ein eingeschränkter Alkoholkonsum.

Wann sollte ein Patient während der Dialysebehandlung Pflegepersonal oder einen Arzt/eine Ärztin zu Hilfe rufen?

Betroffene sollten umgehend nach geschultem Personal fragen, wenn

  • Blutungen aus dem Shunt oder dem Zentralkatheter auftreten.
  • das Vibrieren bzw. das sogenannte Schwirren im Shunt nicht mehr zu spüren ist.
  • es zu einer unerwarteten Gewichtszunahme kommt oder starke Wassereinlagerungen und Kurzatmigkeit auffallen.
  • Brustschmerzen oder Herzrasen einsetzen bzw. wenn sich der Herzschlag stark verlangsamt.
  • sich ein sehr hoher oder ein viel zu niedriger Blutdruck gemessen wird.
  • der Patient verwirrt, schläfrig oder bewusstlos wird oder aber sogar beginnt zu krampfen.
  • Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen, Blut im Erbrochenen oder ein stark ausgeprägtes Schwächegefühl auftreten.
Hämodialyse-Patienten müssen sich an eine beschränkte Flüssigkeits-und Salzaufnahme halten, sodass ihr Gewicht zwischen zwei Dialysebehandlungen kontrolliert werden kann.

Peritonealdialyse

Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse)

Eine andere Form der Dialysebehandlung ist die Peritonealdialyse, die auch bei Patienten mit Nierenversagen Anwendung findet. Diese Variante der Dialysebehandlung wird am häufigsten zu Hause durchgeführt.

Worum handelt es sich bei der Peritonealdialyse?

  • Das Peritoneum, auch Bauchfell genannt, ist eine dünne Membran, die den inneren Bauchraum auskleidet und innere Organe, wie z.B. den Magen und Teile des Darms überzieht.
  • Bei dem Bauchfell handelt es sich um eine semipermeable Membran, sodass Abfallprodukte und Giftstoffe, die im Blut enthalten sind, hindurchtreten können.
  • Bei der Peritonealdialyse dient das Peritoneum (Bauchfell) als Filter, der hilft, das Blut zu reinigen.
Regelmäßige Dialysetherapie ist notwendig.

Intermittierende Peritonealdialyse

Welche Formen der Peritonealdialyse gibt es?

1. Intermittierende Peritonealdialyse (IPD)

  • Die Intermittierende Peritonealdialyse (IPD) ist eine wichtige und effektive Form der Dialysebehandlung, die vorrangig zur temporären Behandlung von Patienten im Krankenhaus angewendet wird. Hierzu zählt in erster Linie die Behandlung von Kindern und Notfällen, aber auch die Therapie eines akuten Nierenversagens.
  • Für die IPD wird ein Katheter, dessen Endstück eine Vielzahl von Löchern aufweist, in den Bauchraum der Patienten eingesetzt und mithilfe einer speziellen Flüssigkeit, dem Dialysat, kann dann die Dialyse durchgeführt werden.
  • Die Intermittierende Peritonealdialyse dauert etwa 8-12 Stunden, wobei während der Behandlung 30-40 Liter der Dialysierflüssigkeit verbraucht werden.
  • Je nach den Bedürfnissen des Patienten, erfolgt die Dialysebehandlung alle 1-3 Tage in einem Dialysezentrum.
Die kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse ist eine Form der Dialysebehandlung, die der Patient bei sich daheim durchführen kann. Bei dieser Methode wird eine spezielle Flüssigkeit benötigt.

Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse

2. Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD)

Was bedeutet die Abkürzung „CAPD”?

C – Das C steht für kontinuierlich (englisch: continuous). Das heißt, dass es sich bei dieser Methode der Dialyse um einen ununterbrochenen Prozess handelt. Also erfolgt die Dialyse an 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.

A – Das A steht für ambulant, denn während der Dialysebehandlung kann der Patient umher laufen und seinen gewohnten Aktivitäten und Verpflichtungen nachgehen.

P – Das P steht für das Peritoneum, weil das Bauchfell als Filter dient. D – Das D steht für den Prozess der Blutreinigung, der auch als Dialyse bezeichnet wird.

Infolgedessen stellt die kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse eine Form der Dialysebehandlung dar, die von den Betroffenen daheim durchgeführt werden kann und kein weiteres Gerät bedarf. Somit bietet dieses Verfahren einen hohen Grad an Unabhängigkeit und Bequemlichkeit, sodass diese Behandlungsmöglichkeit sich großer Beliebtheit in den Industriestaaten erfreut.

Was ist ein Verweilkatheter?

Für die kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD) wird im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs ein Verweilkatheter in den Bauchraum des Patienten eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine Art dünnen, elastischen Schlauch, der zahlreiche kleine Löcher besitzt. Der CAPD-Katheter verlässt den Körper etwa 2,5cm unterhalb und seitlich des Nabels. Man legt den Verweilkatheter circa 10-14Tage vor dem Beginn der Dialysebehandlung. Ebenso wie der Shunt bei den Hämodialyse-Patienten stellt nun der Verweilkatheter die „Lebensader” der CAPD-Patienten dar.

Ablauf der kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse (CAPD)

Diese Form der Peritonealdialyse läuft in drei Schritten ab: Füllung, Verweilzeit, Abfluss.

Die kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse muss täglich zu festen Zeiten mit großer Sorgfalt durchgeführt werden.

Füllung: Über den Katheter werden zwei Liter Dialysierflüssigkeit über einen sterilen Plastikschlauch in den Bauchraum gefüllt. Im Bauchraum angekommen, kommt die Flüssigkeit mit dem Bauchfell in Kontakt.

Verweilzeit: Die Dialysierflüssigkeit bleibt am Tage für ca. 4-6 Stunden in der Bauchhöhle bzw. für 6-8 Stunden in der Nacht. In dieser Zeit erfolgt die Blutreinigung. Dabei übernimmt das Bauchfell die Rolle eines Filters, der Abfallprodukte und überschüssige Flüssigkeiten aus dem Blut in die Dialysierflüssigkeit übertreten lässt. Während dieser Zeit kann der Patient sich frei bewegen und seinen täglichen Aktivitäten nachgehen. Abfluss: Nachdem die Dialysierflüssigkeit lange genug im Bauchraum war, wird diese mit den gefilterten ausscheidungspflichtigen Substanzen über den Katheter in einen leeren Auffangbeutel abgelassen. Dies funktioniert nach dem Prinzip der Schwerkraft. Der Beutel mit der aufgefangenen Flüssigkeit wird gewogen, bevor er entsorgt wird. Die abgelassene Flüssigkeit sollte klar sein.

Der Vorgang des Ablassens der verbrauchten Dialysierflüssigkeit und die darauffolgende Befüllung mit frischem Dialysat dauert etwa 30-40 Minuten. Der Prozess der Entleerung und Neubefüllung wird auch als Austausch bezeichnet. Ein solcher Austausch muss 3-5 mal am Tag und einmal die Nacht durchgeführt werden. Um den Patienten möglichst schlafen zu lassen in der Nacht, erfolgt der letzte Austausch am Abend, kurz bevor man zu Bett geht, sodass die Dialysierflüssigkeit über Nacht im Körper verweilen kann.

Die kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse muss stets unter strengen hygienischen Bedingungen erfolgen

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Die kontinuierliche zyklische Peritonealdialyse wird vom Patienten zu Hause mithilfe eines Geräts, einen sogenannten „Cycler”, durchgeführt.

Die kontinuierliche zyklische Peritonealdialyse

3. Die kontinuierliche zyklische Peritonealdialyse (CCPD)

Bei der kontinuierlichen zyklischen Bauchfelldialyse, die auch als automatisierte Peritonealdialyse bezeichnet wird, handelt es sich um eine kontinuierlich ablaufende Dialysebehandlung, die der Patient täglich zu Hause mithilfe eines Dialysegeräts, einen sogenannten Cycler, durchführt. Während der automatisierten Peritonealdialyse regelt der Cycler automatisch den Austausch der Dialysierflüssigkeit im Bauchraum. Ein Zyklus dauert circa 1-2 Stunden und ein Austausch erfolgt 4-5 mal pro Tag. Die APD wird nachts, wenn der Patient schläft, durchgeführt und dauert demnach ungefähr 8-10 Stunden. Wenn der Betroffene am Morgen aufsteht und die Verbindung zum Dialysegerät trennt, verbleiben 2-3 Liter Dialysatflüssigkeit den Tag über im Bauchraum. Erst, wenn der Patient sich vor dem zu Bett gehen an den Cycler anschließt, erfolgt wieder ein Austausch des Dialysats.

Die wesentlichen Vorteile des Verfahrens sind die Unabhängigkeit des Patienten, seine gewohnten Aktivitäten am Tage nachgehen zu können, die bequeme Handhabung sowie ein vermindertes Risiko an einer Bauchfellentzündung zu erkranken, da das An- bzw. Abschließen an die Maschine nur einmal täglich erfolgt. Nachteilig sind jedoch die Kosten sowie die Komplexität des Verfahrens zu beurteilen.

Wie setzt sich die verwendete Dialyselösung zusammen?

Bei der Dialysierflüssigkeit handelt es sich um eine sterile Lösung, die reich an Glucose und Mineralien ist. Die Dialysierflüssigkeiten sind mit verschiedenen Glukosekonzentrationen erhältlich. In Indien können beispielsweise Dialyselösungen mit einer 1,5%, 2,5% und 4,5% Glukosekonzentration erworben werden. Die Glukose ermöglicht das Entfernen überschüssiger Flüssigkeiten aus dem Körper. Je nachdem, wie viel Flüssigkeit aus dem Körper des Patienten entfernt werden muss, entscheidet man sich für eine für eine spezielle Glukosekonzentration. Muss beispielsweise viel Flüssigkeit entfernt werden, wählt man ein Dialysat, das einen stark konzentrierten Glukosegehalt hat. Heute gibt es auch neuere Dialysierflüssigkeiten, die anstelle von Glukose Icodextrin enthalten. Diese Dialysate besitzen den Vorteil, dass sie die Flüssigkeit langsam aus dem Körper schwemmen. Infolgedessen werden solche Dialyseflüssigkeiten vor allem Diabetikern und übergewichtigen Patienten empfohlen. Die Verwendung eines solchen Dialysats ist jedoch auf einen Zyklus pro Tag beschränkt.

Dialysierflüssigkeit ist in Beuteln mit unterschiedlichen Volumina (zwischen 1000-2500 ml) erhältlich.

Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen sind für die Patienten von großer Wichtigkeit.

Welche Probleme treten häufig bei einer kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse (CAPD) auf?

Die häufigsten Komplikationen, die im Rahmen einer kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse auftreten, sind:

Infektionen: Am häufigsten treten Bauchfellentzündungen (Peritonitis) auf. Zu den typischen Symptomen des Krankheitsbildes zählen Schmerzen im Bauchraum, Fieber, Schüttelfrost und die abgelassene Flüssigkeit erscheint trübe. Um Infektionen, wie die Bauchfellentzündung, zu umgehen, sollte die Bauchfelldialyse stets unter strengen hygienischen, aseptischen Bedingungen erfolgen und Verstopfungen sollten vermieden werden. Zur Behandlung der Peritonitis gibt man zunächst Breitbandantibiotika und untersucht die aufgefangene Flüssigkeit, um dann die Antibiotika spezifisch an den Erreger anpassen zu können. Bei einigen Patienten kann auch die Entfernung des Katheters nötig werden. Es kann sich auch eine Infektion an der Austrittstelle des Katheters entwickeln.

Andere Probleme: Weitere Komplikationen, die im Rahmen einer CAPD auftreten können, sind Blähungen, eine geschwächte Bauchmuskulatur, die zu einem Leistenbruch führen kann; ein Flüssigkeitsüberschuss, Skrotalödem (Skrotum = Hodensack), Blähungen oder eine Gewichtszunahme. Auch kann der Abfluss aus dem Katheter reduziert sein oder Flüssigkeit kann auslaufen.

CAPD-Patienten müssen sich sehr Eiweißreich ernähren, um eine Mangelernährung zu vermeiden und das Infektionsrisiko zu verringern.

Die Vorteile der kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse

  • Es gibt weniger Einschränkungen bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme.
  • Die Patienten verfügen über mehr Freiheiten. Diese Form der Dialysebehandlung kann zu Hause, auf der Arbeit oder auf Reisen durchgeführt werden. Folglich kann also allen üblichen Aktivtäten nachgegangen werden, während die Dialyse erfolgt. Der Patient kann die kontinuierliche zyklische Bauchfelldialyse selbst durchführen, ohne Hilfe von Familienangehörigen oder geschultem Personal zu benötigen.
  • Infolgedessen müssen Betroffene auch nicht dreimal die Woche ein Dialysezentrum aufsuchen und die schmerzhaften Nadeleinstiche bei der Hämodialyse über sich ergehen lassen.
  • Es ist eine bessere Kontrolle des Bluthochdrucks sowie einer Anämie möglich.
  • Diese Behandlungsform gilt als eine sanfte Variante der Dialysetherapie, wodurch auch kein Unbehagen beim Patienten auftritt.

Die Nachteile der kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse

  • Das Risiko für eine Bauchfellentzündung oder einen Infekt an der Austrittsstelle des Katheters ist erhöht.
  • Ein Austausch der Flüssigkeit muss 3-5 mal pro Tag, 365 Tage im Jahr erfolgen. Die Behandlung darf also nie unterbrochen werden. Das strikte Befolgen aller Instruktionen sowie die Erfüllung der hohen hygienischen Standards können sehr anstrengend werden.
  • Der Katheter, der permanent im Bauchraum bleibt, sowie die Dialysierflüssigkeit im Bauchraum kann ein unangenehmes Gefühl beim Patienten entstehen lassen. Auch wird sich das Erscheinungsbild des Betroffenen verändern, was für einige nicht akzeptabel ist.
Patienten, die Bauchschmerzen und ein flockiges Peritonealdialysat bemerken sollen sofort ihren Arzt aufsuchen.
  • Die zuckerhaltige Dialysierflüssigkeit kann zu einer Gewichtszunahme führen und eine Hypertriglyceridämie verursachen.
  • Die Lagerung und Handhabung der schweren Beutel mit der Dialysierflüssigkeit im Haus bzw. in der Wohnung der Betroffenen ist umständlich.

Welche Ernährungsempfehlungen gilt es für die CAPD-Patienten zu beachten?

Es ist sehr wichtig, dass sich die Patienten an die ihnen empfohlenen Ernährungsmaßnahmen halten. Auch unterscheidet sich der Ernährungsplan der CAPD-Patienten von dem der Hämodialyse- Patienten.

  • Eine eiweißreiche Ernährung ist sehr wichtig, um auf diese Art und Weise einen Eiweißmangel zu vermeiden, da im Rahmen der Bauchfelldialyse ein kontinuierlicher Verlust der Eiweiße festzustellen ist.
  • Um eine Gewichtszunahme zu vermeiden, muss die Kalorienaufnahme eingeschränkt werden. Der Grund hierfür ist, dass die Dialysierflüssigkeit Glukose enthält und somit dem Körper zusätzlich Kohlenhydrate zuführt.
  • Es muss nicht so stark auf die Salz- und Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden, wie es beispielsweise die Hämodialyse-Patienten machen müssen.
  • Auf eine kalium- und phosphatreiche Ernährung sollte weitestgehend verzichtet werden.
  • Die Nahrungsmittel sollten reich an Ballaststoffen sein, um Verstopfungen zu vermeiden.
Die Notwendigkeit zur täglichen Behandlung ist ein Nachteil der CAPD.

Wann soll ein Patient, der die kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse anwendet, geschultes Pflegepersonal bzw. einen Arzt aufsuchen?

Patienten sollten umgehend einen Arzt bzw. geschultes Pflegepersonal aufsuchen, wenn

  • Schmerzen im Bauchraum, Fieber oder Schüttelfrost auftreten.
  • die abgelassene Dialysierflüssigkeit trübe oder blutig ist.
  • die Austrittsstelle des Katheters unterhalb des Nabels schmerzt, gerötet oder geschwollen ist, eitert oder sich sehr warm anfühlt.
  • das Einfüllen oder Ablassen der Dialysierflüssigkeit in bzw. aus dem Katheter nicht möglich ist aufgrund einer Blockierung.
  • es zu einer unerwarteten Gewichtszunahme, starken Schwellungen oder Kurzatmigkeit kommt und sich starker Bluthochdruck entwickelt. (Verdacht auf einen Flüssigkeitsüberschuss)
  • der Blutdruck zu niedrig ist und ein Gewichtsverlust, Krämpfe sowie Schwindel auftreten (Verdacht auf ein Flüssigkeitsdefizit)