Symptome und Anzeichen von Nierenerkrankungen variieren von Person
zu Person. Viel hängt von der Art der zugrundeliegenden Erkrankung
sowie deren Schweregrad ab. Da die Symptome in vielen Fällen zu
allgemein sind, erfolgt die Diagnosestellung oftmals zu spät.
Häufige Anzeichen von Nierenerkrankungen:
- Wassereinlagerungen
Wassereinlagerungen(Ödeme) im Gesicht, an den Knöcheln und dem
Bauch stellen ein häufiges Symptom von Nierenerkrankungen dar.
Charakteristisch ist der Beginn der Schwellung unter den Augenlidern.
Morgens sind die Wassereinlagerungen am deutlichsten zu beobachten.
Ödeme werden häufig durch ein Nierenversagen hervorgerufen.
Dennoch müssen Wassereinlagerungen
nicht zwangsläufig ein Hinweis
auf ein Nierenversagen sein. Auch bei anderen Nierenerkrankungen
mit normaler Entgiftungsfunktion (z.B. nephrotisches Syndrom) kommt
es zu Wassereinlagerungen. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass
bei einigen Patienten mit signifikanter Niereninsuffizienz gar keine Ödeme
auftreten.
- Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
Appetitlosigkeit, abnormer Geschmack im Mund und schlechte
Nahrungsaufnahme sind häufig auftretende Probleme bei einem
Nierenversagen. Infolge der verminderten Nierenfunktion kommt es
zur Anhäufung toxischer Substanzen im Körper, was wiederum Übelkeit,
Erbrechen und Schluckauf verursacht.
Wassereinlagerungen (Ödeme) im Gesicht beginnend unter den
Augenlidern sind das häufigste Zeichen einer Nierenerkrankung.
- Bluthochdruck (Hypertonie)
Patienten mit einem Nierenversagen sind häufig auch von Bluthochdruck
betroffen. Tritt Hypertonie bereits vor dem 30. Lebensjahr auf oder ist
der ermittelte Wert zum Zeitpunkt der Messung abnorm hoch, kann
dies ein Hinweis auf eine Erkrankung der Nieren sein.
- Anämie und Leistungsminderung
Blässe, schnelle Ermüdbarkeit, Leistungsabfall und
Konzentrationsschwäche bei der Arbeit sind häufige Beschwerden, die
bei einer Anämie (erniedrigte Hämoglobinwerte) auftreten. In manchen
Fällen können das die einzigen Beschwerden in der Frühphase einer
chronischen Niereninsuffizienz sein. Kann mit der Standardtherapie
jedoch keine Verbesserung für den anämischen Patienten erzielt werden,
ist es wichtig, eine chronische Niereninsuffizienz durch weitere
Untersuchungen als Ursache auszuschließen.
- Unspezifische Symptome
Schmerzen im unteren Rücken, Gliederschmerzen, Juckreiz und
Wadenkrämpfe sind häufige Beschwerden bei Nierenerkrankungen. Bei
Kindern mit Nierenversagen ist häufig ein verlangsamtes Wachstum,
Kleinwuchs und eine Krümmung der Beinknochen zu beobachten.
- Beschwerden beim Wasserlassen
Häufige Problematiken sind:
- Eine verminderte Urinproduktion, die letztendlich zu
Wassereinlagerungen im Gesicht, Bauch und Füßen führt.
- Typische Symptome einer Harnwegsinfektion sind: Brennen beim
Wasserlassen, häufiges Wasserlassen sowie blutiger oder eitriger
Urin.
Tritt eine schwere Hypertonie bereits vor dem 30. Lebensjahr auf, müssen
mögliche Erkrankungen der Niere ausgeschlossen werden.
- Behinderungen im Urinfluss können zu Schwierigkeiten beim
Wasserlassen, schwachen Urinstrahl oder zu tröpfelndem
Harnabgang führen. Bei einer Verlegung der ableitenden Harnwege
ist die völlige Unfähigkeit, Wasser zu lassen, nichts Ungewöhnliches.
Auch wenn eine Person einige der oben genannten Beschwerden bei
sich beobachtet, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass eine
Nierenerkrankung zugrunde liegt. Dennoch ist es ratsam den Arzt zu
konsultieren, wenn derartige Probleme auftreten. Dieser kann dann
mithilfe verschiedenster Untersuchungen eine mögliche Nierenerkrankung
ausschließen.
Letztendlich darf jedoch nicht vergessen werden, dass
Nierenerkrankungen häufig lange unbemerkt bleiben, da keine
wesentlichen Symptome bzw. Beschwerden existieren.