Unter den verschiedenen Nierenerkrankungen ist die chronische Niereninsuffizienz eine gefürchtete Krankheit, weil die Medizin bis heute noch keine Therapie kennt, die vollständige Heilung verspricht. Weltweit nimmt die Anzahl der Patienten, die von der chronischen Nierenkrankheit und Nierenversagen betroffenen sind, rasant zu. Eine von zehn Personen leidet heute bereits an einer chronischen Nierenerkrankung. Hauptursachen für die steigenden Zahlen sind v.a. zunehmend hohes Alter, Bluthochdruck, Diabetes, Fettleibigkeit, Rauchen und erhöhte Cholesterinwerte.
Was passiert bei der chronischen Niereninsuffizienz?
Der schrittweise und dauerhafte Verlust der Nierenfunktion über Monate und Jahre hinweg wird als chronische Niereninsuffizienz bzw. chronische Nierenkrankheit bezeichnet. Ein erhöhter Kreatininwert im Serum, der bei einem Bluttest festgestellt wird, sowie verkleinerte, geschrumpfte Nieren, die bei der Ultraschalluntersuchung auffallen, gehören zu den typischen Erkennungszeichen der chronischen Niereninsuffizienz. Chronisches Nierenversagen ist ein Begriff, der früher sehr gebräuchlich war und welcher häufig als Synonym für die chronische Nierenkrankheit benutzt wird. Dennoch erweckt diese Bezeichnung oftmals den Eindruck, dass die Nieren bereits ihre komplette Funktionsfähigkeit eingebüßt hätten- was nicht zwangsläufig der Fall sein muss. Aus diesem Grund bevorzugt man heute den Begriff „chronische Nierenkrankheit”, da bei den Betroffenen in der Regel lediglich eine leichte oder moderate Reduktion der Nierenfunktion nachzuweisen ist und die Nieren noch nicht vollkommen versagt haben.
Die chronische Niereninsuffizienz bzw. chronische Nierenkrankheit ist ein schrittweiser, stetig fortschreitender Verlust der Nierenfunktion. Die beiden häufigsten Gründe für die chronische Nierenkrankheit sind Diabetes und Bluthochdruck.
Wie ist die Endphase der chronischen Nierenkrankheit definiert?
Das fortgeschrittene Stadium der chronischen Nierenkrankheit (Stufe 5) wird auch als Nierenversagen, Terminalstadium oder Endphase der Nierenkrankheit bezeichnet. In der Endphase der Erkrankung ist ein fast vollständiger bzw. kompletter Verlust der Nierenfunktion zu verzeichnen. Man spricht vom Terminalstadium, wenn die Nieren nur noch 10% oder weniger ihrer ursprünglichen Funktionsleistung erreichen. Dieses Stadium der chronischen Nierenkrankheit ist irreversibel. Infolgedessen hilft auch keine konservative Behandlung mehr. Nur eine Nierenersatztherapie, Dialysebehandlung oder eine Nierentransplantation, kann den Patienten in diesem Stadium noch am Leben erhalten.
Was verursacht die chronische Nierenkrankheit?
Eine Reihe von verschiedenen Bedingungen können die Nieren dauerhaft schädigen. Am Häufigsten verursachen Diabetes und Bluthochdruck eine chronische Niereninsuffizienz. Bei etwa zwei Dritteln der Patienten waren diese beiden Erkrankungen der Auslöser für das chronische Nierenleiden.
Im Folgenden werden die verschiedenen Ursachen detaillierter erklärt:
- Diabetes
Bei etwa 35-40% der Patienten, die an chronischer Niereninsuffizienz leiden, gilt Diabetes als Ursache für die Nierenerkrankung. Damit weist jeder dritte Diabetiker das Risiko auf, an chronischer Niereninsuffizienz zu erkranken. Folglich ist es nicht verwunderlich, dass die sogenannte Zuckerkrankheit als häufigster Auslöser von Nierenversagen gilt.
- Bluthochdruck
Unbehandelter oder schlecht eingestellter Bluthochdruck gilt bei etwa 30% der Patienten als Ursache für ihre chronische Niereninsuffizienz. Selbst wenn sich die Erkrankung aufgrund einer anderen Problematik entwickelt hat, steht fest, dass Bluthochdruck den Nieren definitiv weitere Schäden zufügt.
- Glomerulonephritis
Die verschiedenen Formen der Glomerulonephritis stellen weitere Störungen dar, die chronische Niereninsuffizienz hervorrufen können.
- Zystennieren
Polyzystische Nieren zählen zur häufigsten, erblich bedingten Ursache für die chronische Niereninsuffizienz. Charakteristisch für diese Erkrankung sind die zahlreichen Zysten in der Niere.
- Weitere Ursachen
Hierzu zählen z.B. das Altern der Nieren, eine Nierenarterienstenose (Verengung), Blockade des Urinflusses durch Nierensteine oder eine vergrößerte Prostata, durch Arzneimittel oder Toxine hervorgerufene Nierenschäden, wiederkehrende Niereninfektionen bei Kindern und Refluxnephropathie.
Zwei häufige Ursachen chronischen Nierenversagens sind Diabetes und Bluthochdruck.